Pädagogische Insel

Die pädagogische Insel

Die „Insel“ ist bei unseren Schüler*innen sehr beliebt. Einmal in der Woche trifft sich eine Pädagogin (multiprofessionelles Team aus Sonderpädagogin, Erzieherin, Beratungslehrerin) mit einer festen, jahrgangsübergreifenden Gruppe von vier Kindern für eine Inselstunde im Beratungsraum unserer Schule. Eine feste Inselgruppe bleibt in der Regel mindestens ein Schulhalbjahr zusammen.

In der Inselstunde spielt die schulische Leistungsfähigkeit des Kindes keine Rolle. Im Vordergrund steht das Kind mit seinen Bedürfnissen und emotional-sozialen Herausforderungen.

Inselraum

Der Ablauf einer Inselstunde ist ritualisiert. Die Gruppe beginnt immer mit einem gemeinsamen Teetrinken und einer Gesprächsrunde. Jedes Kind bekommt die Gelegenheit zu erzählen, wie es ihm geht oder was es gerade beschäftigt. Ihm wird somit ein Schutzraum geboten, in dem es in vertraulicher Atmosphäre Gefühlsregungen (z. B. traurig, fröhlich, ängstlich) zeigen und darüber sprechen darf, aber nicht muss.

Im Anschluss entscheidet das Kind, wie es die Inselstunde verbringen möchte. Beim Spielen von Gesellschaftsspielen, Malen oder Basteln wird es dabei unterstützt, sich besser in eine Gruppe bzw. die Schule zu integrieren. In der kleinen Gruppe kann das Kind zur Ruhe kommen und erhält die ungeteilte Aufmerksamkeit der Pädagogin und der anderen Kinder. Es fühlt sich ernst- und wahrgenommen und ihm wird dabei geholfen, sich zu entfalten und sein Selbstwertgefühl zu steigern. Es übt auch, Regeln einzuhalten (z. B. respektvoller Umgang miteinander, umsichtige Behandlung von Spielen und Materialien, Fairplay, gemeinsames Aufräumen) und seine Verhaltensweisen zu reflektieren. Damit erhält das Kind die Chance zur Veränderung.

Zum Schluss räumen alle zusammen auf und es gibt noch eine kurze Schlussrunde, in der jedes Kind sagt, wie es sich nach der Inselstunde fühlt und warum. Emotional gestärkt geht es zurück in den Schulalltag und kann es sich dort besser zurechtfinden.