Bei uns lernen die Kinder 6 Jahre zusammen.
Länger gemeinsam lernen fördert ihr Kind und die Bildungsgerechtigkeit
Bildungsstudien kommen immer wieder zu dem Schluss: In Deutschland hängt der schulische Erfolg von Kindern sehr stark von ihrer sozialen Herkunft ab. Die Bildungsungerechtigkeit ist in Deutschland – im Vergleich zu anderen Ländern -besonders groß. Mit einer der Gründe dafür ist der sehr frühe Wechsel von der Grundschule an die weiterführenden Schulen. Die Lust am Lernen wird weniger, soziale Kontakte werden abrupt unterbrochen.
Blick über die Grenzen Deutschlands hinaus
Kein anderes vergleichbares Land mit Ausnahme Österreichs trennt seine Schüler*innen so früh wie wir in Deutschland. Finnland, Portugal, Frankreich, Irland und auch Estland setzen auf eine neunjährige gemeinsame Schulzeit, in Island sind es sogar zehn Jahre. Die Ergebnisse sind positiv: So kommt die Pisa-Studie von 2019 für Estland zum Schluss, dass dort wegen der längeren gemeinsamen Schulzeit mehr Bildungsgerechtigkeit herrscht.
Eine 6jährige Grundschulzeit ist also ein Schritt in Richtung zu gerechten Bildungschancen. Sie hilft, eine entscheidende Schwachstelle im deutschen Bildungssystem zu verbessern: die sozialgruppenspezifische Bildungsungerechtigkeit.
Forscher bestätigen dies: Länger zusammen lernen sorgt für mehr Fairness.
Mehr Freude am Lernen
Die Forschung bestätigt: Eine nur vierjährige Grundschulzeit verenge die sozialen Erfahrungen der Kinder; eine frühe Auslese sei pädagogisch überholt; der frühe Übergang auf weiterführende Schulen verstärke den Leistungsdruck; nach der vierten Klasse sei eine Prognose über die geeignete weiterführende Schulart wenig verlässlich; die Kinder sollten zu dem Zeitpunkt darüber mitentscheiden können, an dem sie dazu in der Lage sind.
Ein längeres gemeinsames Lernen in der ersten Schulform mit einem intelligenten pädagogischen Konzept, wie dem projektorientierten Lernen, bietet die Möglichkeit, sowohl leistungsschwache als auch leitungsstarke Kinder zu fördern. Projektunterricht
Länger miteinander lernen fördert den sozialen Zusammenhalt unter Schüler*innen und die Lust am Lernen, sagt Sönke Hendrik Matthewes von der Universität Potsdam. Er hat Schulen verglichen, die entweder ab der fünften oder ab der siebten Klasse differenzieren. Das Ergebnis: Die leistungsschwächsten Schüler*innen profitieren deutlich. Sie lernen mehr in einem System, in dem länger gemeinsam beschult wird. Leistungsstärkere Schüler*innen werden dagegen nicht benachteiligt.
„Für die leistungsstärkere Hälfte der Schülerschaft ist praktisch keine Differenz mehr erkennbar. Besonders interessant ist, dass für keine Leistungsgruppe negative Differenzen zu beobachten sind. Das längere gemeinsame Lernen von Haupt- und Realschülerinnen und -schülern geht also nicht zulasten der besseren Schülerinnen und Schüler.“ (Matthewes 2020, S. 6)
Es spricht alles für eine spätere Aufteilung
„Es spricht also vieles dafür, dass eine für alle geltende spätere Aufteilung auf verschiedene Schulformen, wie es sie bereits in den drei Bundesländern Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gibt, ein wirkungsvolles bildungspolitisches Instrument gegen die Kompetenzarmut an unseren Schulen darstellt, von dem alle profitieren.“ (Matthewes 2020, 7)
Literatur
Matthewes, S. H. (2020). Längeres gemeinsames Lernen macht einen Unterschied. WZBrief Bildung (40).
Aufsatz in Zeitschrift
Ungleiche Bildungschancen: Ein Blick in die Bundesländer. Ludger Wößmann, Florian Schoner, Vera Freundl, Franziska Pfaehler
ifo Institut, München, 2024
ifo Schnelldienst, 2024, 77, Nr. 05, 49-62
Gemeinsam bis Klasse 6
Bei uns lernen die Kinder 6 Jahre zusammen.
Ab Klasse 5 können die Kinder zwischen dem Wahlpflichtangebot 2. Fremdsprache und Arbeit & Technik wählen.
Für das längere, gemeinsame Lernen spricht:
Die Kinder verbleiben in ihrer gewohnten Lernumgebung. Sie kennen ihre Mitschüler*innen, Lehrkräfte und auch die Räumlichkeiten, sie arbeiten in Lernformen und mit Methoden, die ihnen vertraut sind. Dadurch haben sie Zeit, sich weiter in ihrer Entwicklung zu stabilisieren und sich voll auf die Lerninhalte von Klasse 5/6 zu konzentrieren.
Die Kinder verlieren keine wertvolle Lernzeit, die ein Übergang in eine weiterführende Schule mit sich bringt, da eine neu zusammengesetzte Klasse sich völlig neu organisieren und finden muss. Dieser Prozess kostet wertvolle Lernzeit.
Alle Lehrkräfte der Schule Vizelinstraße, die in Klasse 5 und 6 Fachunterricht erteilen, sind hierfür qualifiziert.
Ihr Kind hat in Klasse 5 und 6 an zwei Nachmittagen der Woche verpflichtenden Unterricht und an zwei weiteren Tagen die Möglichkeit nach Anmeldung an einem vielseitigem Kursangebot teilzunehmen.
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Eine wissenschaftliche Begleitung durch das IFBQ